Das Wichtigste in Kürze:
- Entsorgung von Steinwolle: Aufgrund ihrer gesundheitsgefährdenden Eigenschaften wird Steinwolle oft als gefährlicher Abfall eingestuft und muss in speziellen KMF-Säcken fachgerecht verpackt werden.
- Entsorgungsmöglichkeiten: Steinwolle kann beim Wertstoffhof, über einen Containerdienst oder eine Schadstoffsammelstelle entsorgt werden.
- Kosten der Entsorgung: Die Kosten eines Containers für Mineralwolle hängen von der Containergröße und dem Standort ab. Beim Wertstoffhof ist in der Regel das Gewicht sowie die örtlichen Gebühren ausschlaggebend.
- Gesundheitsrisiken: Steinwolle kann bei unsachgemäßem Umgang Gesundheitsrisiken wie Augen- und Hautreizungen sowie Entzündungen verursachen.
Woraus besteht Steinwolle?
Als Ausgangsmaterial für Steinwolle dienen verschiedene Gesteinsarten wie Basalt und Kalkstein. Hinzu kommen Recycling-Formsteine, die aus Mineralwollresten und Zementmörtel bestehen. Gemeinsam werden die Rohstoffe bei rund 1.500 °C eingeschmolzen und mit Bindemitteln zur Stabilität versehen. Anschließend wird die flüssige Steinschmelze mithilfe von Druckluft zu Fasern verblasen (zur Veranschaulichung: ähnlich wie die Herstellung von Zuckerwatte) und in Form gepresst. Aus einem m³ Rohstoff können so bis zu 150 m³ Steinwolle für die Dämmung erzeugt werden.
Die so hergestellte Steinwolle punktet mit einer guten Dämmeigenschaft dank niedriger Wärmeleitfähigkeit und -Speicherkapazität. Weiterhin ist der Dämmstoff hitzeresistent – mit einem Schmelzpunkt von ca. 1.000 °C – schalldämmend und wasserabweisend.
Trotz der vielen Vorzüge gibt es auch Nachteile: vor allem bei der Entsorgung. Da das Dämmmaterial nicht brennbar ist, kann sie nicht in einer Müllverbrennungsanlage verwertet werden. Auch eine stoffliche Verwertung bzw. das Recycling ist aktuell noch kaum möglich. Dadurch bleibt in den meisten Fällen nur die Deponie.
So entsorgst Du Steinwolle fachgerecht
Aufgrund ihrer potenziell negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen (mehr dazu später im Text) zählen Mineralfaserabfälle wie Steinwolle im Europäischen Abfallverzeichnis (AVV) als Abfälle, die einer besonderen Überwachung und Behandlung bei der Entsorgung unterliegen. Sie haben den Abfallschlüssel 17 06 04 bzw. 17 06 03*.
In der Praxis bedeutet das, dass alte Steinwolle in der Regel als gefährlicher Abfall bzw. Sondermüll zählt. Sie darf nur unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen demontiert werden und muss vor der Entsorgung fachgerecht in spezielle Säcke für Mineralfaserabfall (KMF-Säcke) verpackt werden.
Moderne Steinwolle mit dem RAL-Gütezeichen und Steinwolle, die nachweislich keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthält, zählt wiederum nicht mehr als gefährlicher Abfall. Sie muss aufgrund ihrer hautirritierenden Eigenschaften aber ebenfalls in KMF-Säcken entsorgt werden.
Steinwolle darf nicht in den Restmüll
Steinwolle unterliegt bei der Entsorgung besonderen Vorschriften, sodass eine sichere und fachgerechte Beseitigung des Abfalls gewährleistet werden muss. Im Restmüll oder Hausmüll darf Steinwolle daher auf keinen Fall entsorgt werden.
Abgabe beim Wertstoffhof
Fachgerecht verpackt kannst Du Steinwolle entweder selbst beim Wertstoffhof bzw. einer Schadstoffsammelstelle abgeben. Dazu muss die Steinwolle in speziellen Big Bags für künstliche Mineralfasern (KMF) luftdicht verpackt werden, bevor sie bei einer entsprechenden Abgabestelle beseitigt werden kann. KMF-Säcke bekommst Du z. B. im Fachhandel, im Internet oder auch im Rahmen der Entsorgung bei entsorgo.
Falls Du die Steinwolle selbst wegbringen möchtest, solltest Du zuvor die Vorgaben Deines örtlichen Wertstoffhofs bzw. der Schadstoffsammelstelle prüfen. Es gelten häufig spezielle Vorschriften zu Menge und Abgabeart.
Container für Steinwolle mieten
Für die Entsorgung von Steinwolle kannst Du darüber hinaus bei einem Containerdienst einen Abfallcontainer für Mineralwolle buchen. Bei diesem Entsorgungsweg wird Dir der gewünschte Container auf der Baustelle bzw. vor Deinem Haus abgestellt und nach der Befüllung durch Dich wieder abgeholt. Die fachgerechte Entsorgung der Steinwolle übernimmt in diesem Fall der Containerdienst.
Wichtig: Die Steinwolle muss aus Sicherheitsgründen zunächst in KMF-Säcken verpackt werden, bevor sie im Container landen darf. Die benötigten Säcke werden Dir nach der Buchung eines Containers vorab per Post gesendet.
Steinwolle entsorgen: Kosten
Die Kosten für die Entsorgung der Steinwolle variieren beim Containerdienst nach Standort und Containergröße (Volumen). In der nachfolgenden Tabelle bekommst Du einen Überblick über die groben Preise für die Steinwolle Entsorgung in Berlin.
| Container | Kosten |
|---|---|
| 1 m³ | Ca. 309,00 € |
| 3 m³ | Ca. 379,00 € |
| 5 m³ | Ca. 487,00 € |
| 7 m³ | Ca. 634,00 € |
| 10 m³ | Ca. 773,00 € |
Eine genaue Auskunft über die Kosten, basierend auf Deiner Postleitzahl, findest Du hier: Kostenrechner für Dämmwolle.
Wenn Du Steinwolle bei einem Wertstoffhof entsorgen möchtest, hängen die Gebühren dort in der Regel vom Gewicht ab. Hinzu kommen die Kosten für die Mineralwollsäcke, die sich auf wenige Euro pro Stück belaufen. Unser Tipp: Da trockene Steinwolle leichter als nasse ist, bist Du gut beraten, die zu entsorgende Steinwolle von Feuchtigkeit fernzuhalten.
Gesundheitsrisiken beim Umgang mit Steinwolle
Steinwolle kann bei Kontakt negative Auswirkungen auf Deine Gesundheit hervorrufen. Dazu gehören unter anderem Augen- und Hautreizungen sowie Entzündungen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Unterscheidung zwischen alter und neuer Steinwolle. Wie auch Glaswolle, ist Steinwolle, die vor 1995 produziert wurde, aufgrund ihrer extrem kleinen Fasern besonders gesundheitsgefährdend.
Der Grund liegt in den kleinen, lungengängigen Faserbruchstücke, die sich dauerhaft in der Lunge absetzen und Krankheiten wie Krebs auslösen können. Auch kann in alter Steinwolle Asbest vorkommen, was zusätzliche Gefahren für die Gesundheit birgt.
Die gute Nachricht: Seit dem Jahr 2000 darf nur noch Steinwolle verwendet werden, deren Fasern in der Lunge biolöslich und somit nicht gesundheitsgefährdend sind. Andere, weniger akute, Auswirkungen wie Juckreiz oder Rötungen ruft die moderne Steinwolle dennoch hervor.
Schutzmaßnahmen bei der Demontage von Steinwolle
Wenn Du Steinwolle aus einem alten Gebäude zum Beispiel bei einem Abriss entfernen möchtest, solltest Du also so oder so besonders vorsichtig sein und Schutzausrüstung tragen. Vor allem, wenn Du Dir unsicher bist, ob es sich um die gefährliche „alte“ Steinwolle handelt.
Die Schutzmaßnahmen im Überblick:
- Trage beim Entsorgen von Steinwolle stets Schutzkleidung (Schutzanzug, Schutzbrille, Handschuhe, Kopfbedeckung und Atemmaske)
- Steinwolle schneiden statt reißen und nicht werfen
- Nach getaner Arbeit gründlich saugen und lüften
- Steinwolle zum Entsorgen in luftdichte Säcke packen
Deutschlandweite Entsorgung von Steinwolle Dämmung
Du willst direkt loslegen? Bei entsorgo kannst Du Dir sicher sein, dass Deine Steinwolle fachgerecht entsorgt wird – und zwar bundesweit. Egal ob Berlin, Stuttgart oder Essen, wir arbeiten stets mit lokalen Transportunternehmen, Recyclinghöfen und Deponien zusammen, um die Transportwege möglichst kurzzuhalten.
Übrigens: Wie Steinwolle nach der Entsorgung noch verwertet werden kann, erfährst Du in unserem Beitrag Recycling von EPS, Mineralwolle und Co.
